Ein spätes Geschenk
Sie hat es nicht gemerkt, dass er ihr damals im Maifrühling,
wo die Natur sich in ihrer vollen Pracht verschenkte,
Echte Bedingungslose Liebe schenken wollte.
Schon viele Jahre ist es her.
Dazwischen schon so viele dieser Frühlinge mit mal mehr oder weniger
dieser gespickten Fülle.
Wie es uns die Natur doch immer wieder vormacht.
Bei ihr kam Wehmut auf, ja sogar eine Trauer die
sie an einem Mittwochnachmittag, es war 15.25 Uhr als sie es mitten
in ihrem Alltag entdeckt hat.
Sie bemerkte an diesen Mittwochnachmittag, dass er ihr damals mit ihrem
Liebesgeschenk die Schnur zum Himmel zeigen wollte.
Einfach nur so!
Sie hat es nicht gemerkt, nicht gespürt weder noch gefühlt.
Erst jetzt, Jahre später mitten im Alltag
kam dieses späte Geschenk bei ihr an.
Wenn sie einfach nur da sitzt und auf die Erde starrte,
die so nackt und echt sich zeigt, merkte sie in ihr, dass auch sie
von dieser Erden-schwere und manchmal das unverrückbare der Natur ihr eigen
war und die bedingungslose Liebe sich damals nicht sichtbar gemacht hat
sondern zu Stein wurde.
Ein verborgener Seelenanteil, eine verlorene und wieder
gefundene Liebe haben sie erinnert.
Es war nicht weg. Es war jetzt plötzlich wieder sichtbar.
Ein Teil seiner Seele wird es merken, dass diese Worte für ihn geschrieben sind.
Sie will es hiermit mit ihm teilen.
Das die tiefe echte Liebe, die ohne Anhaften fließt ein Segen versprüht die
sich verschenken mochte.
Auch wenn sie es erst so spät erkannte ist sie doch unendlich
Dankbar und erleichtert, dass dieser Verblendungsnebel und
die fette träge Schrulligkeit sie erkannt hat.
Tief drinnen schmerzt es noch, sie wird noch eine Weile trauern,
um dann in die Wandlung des Kokons in den freien Flug der Einblicke zu fliegen.